Die Zwiebel ist eine einfache, aber auch allgegenwärtiges Gemüse und ihre Wurzeln sind tief in der menschlichen Agrar- und Kulturgeschichte verankert. Ursprünglich kommt sie aus Zentralasien und der Mittelmeerregion. Vor ca. 6000 Jahre wurde Zwiebel erstmals von den Sumerern angebaut, was nicht nur einen Beweis für das Alter der Pflanze darstellt, sondern auch einen Beweis für die Nutzung der Zwiebel im Alltag und in den Ritualen früher Kulturen.Sie wurde gleichermaßen im Zusammenhang mit religiösen und magischen Praktiken verwendet.
Die Wertschätzung der Zwiebel ging weit über Grenzen hinaus, wie ihr Status im alten Ägypten beweist. Sie war nicht nur ein Grundnahrungsmittel; die Zwiebel wurde quasi vergöttert, mit Unsterblichkeit verbunden und in Zeremonien verwendet wurde, die den sicheren Übergang der Toten ins Jenseits gewährleisten sollten. Diese Sakralisierung spiegelt sich in der Grabkunst jener Zeit wider, wo die Zwiebel an der Seite des Verstorbenen abgebildet wurde. Sie symbolisierte Schutz und ewige Versorgung.
Die Nennung der Zwiebel in den Schriften des Alten Testaments ist ein weiteres Zeugnis ihrer Bedeutung, so ist sie nicht nur ein Lebensmittel, sondern weckt Begehren und Nostalgie in den nomadischen Völkern wie den Israeliten, die sie als eine im Exil verlorene Delikatesse in Erinnerung hatten. Im antiken Rom weitete sich ihr Anbau erheblich aus und ihre Rolle als unverzichtbares Nahrungsmittel wurde dadurch gefestigt, auch wenn sie vor allem mit den unteren Gesellschaftsschichten verknüpft wurde.
Im Laufe der Zeit verlor die Zwiebel aber nie ihre Beliebtheit. Ihre Bedeutung stieg enorm im Mittelalter, besonders wegen der Nahrungsmittelknappheit. Die Zwiebel wird so zu einem Grundpfeiler der Ernährung, indem sie Hungersnöte milderte und eine durch Nahrungsmittelunsicherheit geprägte Gesellschaft mit grundlegenden Nährstoffen versorgte. Es gab immer mehr Untersuchungen zur Zwiebel, und es wurde festgestellt, dass die Zwiebel vorteilhafte Eigenschaften aufweist. So stieg das Ansehen der Zwiebel, sie galt nun als ein Nahrungsmittel, das das Leben nicht nur erhielt, sondern verbesserte.
Die Verehrung der Zwiebel wurde auch bis in die Neuzeit beibehalten und unter wissenschaftlicher Beobachtung verfeinert. Die moderne Forschung hat ein Licht auf die chemische Zusammensetzung der Zwiebel geworfen: Es wurde eine Vielfalt an Stoffen mit positiven Auswirkungen auf die Gesundheit entdeckt. Die Zwiebel ist reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Sie hat sich auch als wirksam bei der Vorbeugung bestimmter Krankheiten erwiesen. Aus allen diesen Gründen ist die Zwiebel weiterhin ein essenzieller Bestandteil der Ernährung und bei der Vorbeugung von Krankheiten.
So entfaltet sich die Geschichte der Zwiebel als Erzählung ständiger Entwicklung: von ihrem uralten Ursprung bis zu ihrer Konsolidierung als grundlegendes Lebensmittel in der Ernährung überall auf der Welt, als Lebensmittel, das sowohl wegen seiner kulinarischen Vielseitigkeit als auch seiner vorteilhaften Auswirkungen auf die Gesundheit geschätzt wird.